Genau wie letztes Jahr, gebe ich meine Prognose für die weitere Preisentwicklung im Markt für Primärregelleistung bekannt. Für dieses Jahr erwarte ich einen deutlichen Rückgang der PRL-Preise um 35% auf 70.000 €/MW.
Dieser starke Rückgang resultiert zum Teil aus dem schwachen Ergebnis in der ersten Jahreshälfte 2019. In den Monaten Januar bis Mai lagen die Preise bereits ca. 25% unter den Preisen aus 2018 (siehe Abb. 2). Während sich die Preise im letzten Jahr jedoch durch den heißen Sommer und die niedrigen Flusspegel stabilisieren konnten, gehen die Metereologen in diesem Jahr nur von einem mäßig heißen Sommer mit leicht unterdurchschnittlichen Niederschlag aus. Die Preise könnten sich dann in den nächsten Quartalen nicht so stark erholen wie im Vorjahr.
Batteriekraftwerke mit weiter steigender Anteil
Den größten Preiseinfluss besitzt aus meiner Sicht jedoch der weitere Ausbau der Batteriekraftwerke. Gegen Ende 2018 waren bereits 250 MW an Leistung für die PRL präqualifiziert und im aktuellen Jahr wurden in Bennewitz, Cremzow und Bordesholm bereits neue Batteriekraftwerke mit ca. 50 MW eröffnet. Durch die geänderten Präqualifikationsbedingungen ist davon auszugehen, dass bis Ende 2019 Batterien etwa 400 MW an Primärregelleistung erbringen werden.
Durch den Anstieg der Leistung aus Batterien nimmt der Teil der Teilnehmer mit hohen Opportunitätskosten immer weiter ab. Daher kommt es auch immer seltener zu Preisspitzen und Knappheitspreisen.
Fazit: Aufgrund des weiter zunehmenden Wettbewerbs im PRL-Markt und der funadmentalen Rahmenbedingungen müssen sich PRL-Anbieter immer stärker nach alternativen Vermarktungsmöglichkeiten umschauen.
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